Dieses Jahr trug nur der Rewena Apfelbaum. Kaiser Wilhelm gab sich ganz majestätisch und setzte dieses Jahr aus. Also gingen dieses Mal fast alle Äpfel in die Saftpresse und nur ein paar Exemplare verblieben als Tafel- und Lageräpfel.
Die Ernte fiel in ein wechselvolles Herbstwetter, das von Nieselregen bis zur goldenen Oktobersonne reichte. Der Baum hat so mittelmäßig abgeworfen. Ich habe dafür sehr viele wurmstichige Äpfel verzeichnet. Auch ist die durchschnittliche Größe nicht überragend, nur wenige Exemplare an sonnenbeschienenen Ästen zeigen die typische Walzenform, die sich erst ab einer gewissen Größe ausbildet. Geschmack und Farbe sind aber wieder hervorragend. Also noch ein paar Quitten und Birnen zugepflückt und ab zur mobilen Saftpresse der Grünen Liga, die an meinem Termin in Niederzimmern beim Kräutergarten von Frau Buss gastierte.
Bei der mobilen Saftpresse der Grünen Liga
Da so eine mobile Saftpresse nicht vollautomatisch arbeitet und vieles noch Handarbeit ist, dauert das alles etwas länger. Als wir dann durch waren, stand ein Ergebnis von 50 Litern Apfelsaft (leicht mit Quitte verfeinert) in 5 Liter Bag in the Box Trinkschläuchen. Letztes Jahr haben wir die Äpfel ja selbst verpresst und in Flaschen abgefüllt. So eine 1 Liter Flasche ist zwar von der Menge her leichter handlicher als so ein 5 Liter Trinkschlauch, aber der Aufwand bei der Abfüllung und Sterilisierung ist ungleich größer.
Sei es drum, die meisten Äpfel sind vom Baum und nun warte ich auf den Blattfall, so dass alles zusammengerecht werden kann und ich noch einmal mit dem Rasenmäher über die Rasenfläche gehe.
Kurze Videoaufnahme vom Mosten
Nur schnell eine Erklärung, was hier zu sehen ist: Die Äpfel werden bei so einer mobilen Saftpresse in einem großen Sammelbehälter gewaschen, dann per Schnecke in einen Schredder befördert, dort zu grob gehackten Apfelschnitzen verarbeitet und dann in die Lagen aus grobem Baumwoll- oder Leinstoff gefüllt. Ein metallener Fixierrahmen hilft dabei. Nachdem die Tuchecken umgeschlagen sind, kommt noch ein Holzbrett als Auflage drauf und wenn der Stapel fertig ist, beginnt die Motorpresse, hieraus den Saft zu pressen. Absolut öko.
Der Saft wird aufgefangen und in großen Tanks kurzfristig erhitzt, damit eventuelle Keime und Erreger absterben und die ganze Sache haltbar wird.