Jetzt kommt der Garten in die Gänge.
Es hat ein, zwei Tage mit Temperaturen bis 25 Grad Celsius gebraucht und schon wird der Garten von einem bunten Farbenteppich bedeckt.
Tulpen Übermacht
Die Tulpen in gelb, rot, weiß und pink sind voll aufgeblüht und beherrschen den Blick. An vielen Stellen zeigen sich noch Narzissen und Traubenhyazinthen und Kissenprimeln.
Die große Steinbrech schiebt die ersten rosafarbenen Blütenstände, während vereinzelt Hasenglöckchen und Polsterphlox aufblühen.
Akelei oder Glockenblumen
Es sieht auch so aus, als würde es diesmal wieder ein Glockenblumen-Jahr werden. Akelei haben sich zwar auch ein paar angekündigt, aber nicht so viel wie gewohnt.
Glockenblumen wie auch Akelei wandern durch den Garten und über die Beete. Ihr Auftreten ist zyklisch, was bedeutet, dass es regelrechten Glockenblumen-Jahre zu geben scheint, während sie in anderen Jahren kaum zu sehen sind. Besonders wohl fühlen sie sich in Spalten und Ritzen zwischen Gehwegplatten oder an Mauerrändern.
Pfingstrosen Versprechung
Beeindruckend ist aber die Wachsleistung der Pfingstrosentriebe. An einer Pflanze ist bereits eine dicke Blütenknospe zu erkennen. Ob es dieses Mal auch wieder so eine grandiose Pfingstrosenblüte wie 2020 geben wird? Die Grundlagen sind zumindest gelegt.
Liebstöckel
Fast weg vom Fenster war bei mir der Liebstöckel. Dabei zählt das Maggikraut zu einem meiner bevorzugten Küchenkräuter. Die Würzkraft is enorm und sein Geschmack passt wunderbar zu Eintöpfen und Suppen. Aus den Wurzeln hat man früher einen Magenlikör hergestellt.
An der richtigen Stelle gepflanzt, macht der Liebstöckel keine Probleme und wächst zu einem beeindrucken Strauch heran.
Die letzten zwei Jahre hat der Liebstöckel etwas gekränkelt und gemickert, aber dieses Jahr zeigt er sich bisher von seiner urwüchsigen und bewährten Seite. Man kann ihm förmlich beim Wachsen zusehen.
Wunder der Kirschblüte
Die Schönheit und den Zauber einer Kirschblüte sieht man am besten an einem kleinwüchsigen Sauerkirschbaum. Hier sind die Blütenknospen noch am ehesten in Augenhöhe zu finden (im Gegensatz zur wuchsstarken Süßkirsche), was mir diese schönen Photographien beschert hat.
Diese Sauerkirsche blüht auch später als die umgebenden Süßkirschen, die zudem viel mehr Sonne abbekommen.
Wilde Schlüsselblumen
Ob im Garten oder in der freien Natur – das zahlreiche Vorkommen an Schlüsselblumen ist schon irgendwie auffällig, oder? Bei meinen ersten Wanderungen leuchtet es hellgelb von allen Wiesen her. Auch im Garten zeigt sich das „Himmelsslößelchen“ noch dazu in unterschiedlichen Farbvarianten an den verschiedensten Standorten.
Nebenbei gefragt: weiß jemand, weshalb die Pflanze Schlüsselblume genannt wird?
Giersch – eine Plage?
Der Giersch wächst leider auch wieder sehr üppig und zahlreich – sehr zum Mißvergnügen der Herrin des Gartens. Dieses Mal ist es wohl an der Zeit, ihm kulinarisch den Garaus zu machen. Giersch enthält viele gesunde Inhaltsstoffe (was ihn selbst wohl auch so vital macht) und kann als Suppe, Salat oder Kräuterpfannkuchen verwendet werden. Sonst fällt mir keine wirksame Methode ein, ihn in Schach zu halten. Los wird man dieses „Unkraut“ sowieso nicht. Den Zahn kann ich euch gleich ziehen. Erntet ihn regelmäßig ab und ansonsten lebt mit ihm.
Die Eisheiligen abwarten
Ich habe in Erwartung von Niederschlag zu den Eisheiligen den Rasen gemäht. Rasen ist mittlerweile das falsche Wort. Diese Fläche entwickelt sich mehr und mehr zu einer Wiese. Den Löwenzahn entferne ich nicht mehr, die Gänseblümchen sowieso nicht. Auch Hahnenfuß, Jungfer im Grünen (Nigella damascena), Klee und Krokusse können bleiben, wenn sie sich zeigen. Nur mit dem Moos bin ich nicht ganz einverstanden. Jedenfalls habe ich diese grüne Fläche, die ehemals ein reiner Rasen war, gemäht. Natürlich mit dem Gardena Rasenmäher. Jetzt hoffe ich, dass die Wetteraussichten und damit der Regen standhaft bleiben. Sonst muss ich mit dem Schlauch oder dem Rasensprenger nachhelfen.
Ebenso habe ich das Auspflanzen meiner selbstgezogenen Kürbispflanzen (Hokkaido, Ölkürbis u.a.) verschoben. Ich will kein Risiko eingehen. Vielleicht vertragen sie kurzzeitige Kälteschocks, vielleicht aber auch nicht. Das spielt aber auch keinen Rolle: Im Mai holen sie so ein verspätetes Aussetzen durch intensives Wachstum in kürzester Zeit wieder auf.
Die Tomatenzöglinge sind leider noch nicht soweit. Irgendwas habe ich falsch gemacht. Vielleicht zu wenig pikiert und umgesetzt? Die zarten Pflänzchen des Paradiesapfels wollen und wollen nicht größer werden. Die Größten sind vielleicht 10 cm hoch und damit noch nicht bereit für das Freiland.
Noch ein paar Eindrücke mehr
Insgesamt war es mir dann doch wieder zu schnell, zu warm im Garten. Gottseidank haben wir uns dazu durchgerungen, Tisch und Stühle aus der Einlagerung in der Laube zu befreien und draußen auf dem gewohnten Platz aufzubauen. Im Schatten des Sonnenschirms vor sich hin dösen hat schon was. Bald könnte dann auch die Hängematte wieder ihren Platz zwischen den Apfelbäumen finden. Aber wie schon so oft gesagt: lasst euch nicht zum Sklaven des Gartens machen. Alles hat seine Zeit, alles dauert seine Zeit und das Wichtigste, was der Garten seinen Gärtner lernt sind Geduld und Demut.