Es herrscht gerade absolute Trockenheit im Garten.
Seit Wochen ging kein ernstzunehmender Regenschauer über dem Garten runter. Als ob das nicht schon bedenklich genug wäre, trifft es uns nun noch einmal: Die Pumpe, die die gesamte Gartenanlage mit Wasser versorgt, hat einen Schaden und fällt für Wochen aus. Die Reparatur bzw. Ersatz kostet den Gartenverein ein kleines Vermögen. Eine Alternative zur Reparatur/Ersatz gibt es nicht, da die Mehrheit der Schrebergärtner keinen Brunnen besitzt.
Unsere Reserven in der Regentonne und Co. sind nahezu aufgebraucht. Wasser in kleinen Kanistern durch die Gegend kutschieren kommt (erstmal) nicht in Frage.
Bäume, tiefwurzelnde Sträucher und Stauden können noch eine Zeit lang mit dem auskommen, was eventuell in den tieferen Bodenschichten an Restfeuchte vorhanden ist. Für Flachwurzler hingegen sieht es schlecht aus.
Selbstverständlich kann man der allgemeinen Änderung des Wetters Rechnung tragen und seine Bepflanzung daraufhin anpassen. Stichwort zunehmende Trockenheit und Klimawandel. Bücher zu dieser Thematik gibt es mittlerweile genug.
Wächst fast ohne Wasser: 450 trockenheitstolerante Pflanzen für jeden Standort. Gärtnern mit dem Klimawandel
zum BuchBlütenpracht ohne Gießen: Ganzjährig attraktive Beete bei Hitze und Trockenheit (GU Garten Extra)
zum BuchMein Gartenjahr (fast) ohne Gießen – Ganzjährig pflegeleicht und klimafest: Dein Weg zu einem wassersparenden Zier- und Nutzgarten der Trockenheit, Wind und Starkregen trotzt
zum BuchGemüse ernten ohne gießen: Trockenheitstolerante Pflanzen auswählen, den Boden schützen und Wasser sinnvoll nutzen. Gärtnern mit dem Klimawandel
zum BuchDas Problem ist nur: Es gibt Blumen, Zierstauden und -gehölze, die mit wenig Wasser auskommen. Diese kann und sollte man stärker berücksichtigen. Aber in einem Nutzgarten mit vorgeschriebenem Obst- und Gemüseanbau (wie das bei Pachtgärten beinahe obligatorisch ist) hilft das nicht weiter. Ja, es gibt auch unter angebauten Nutzpflanzen Sorten, die mal mehr und mal weniger durstig sind. Und ja, auch die Tipps zum richtigen Gießen senken den Wasserverbrauch und -bedarf signifikant, aber das alles setzt voraus, dass
a) eine nomale Witterung mit regelmäßigen Niederschlägen herrscht und dass
b) für alle anderen Fälle genug Wasser aus anderen Quellen zur Verfügung steht.
Beides ist gerade nicht gegeben.
Ansonsten kann ich mitteilen, dass der Flieder nun abgeblüht ist und auf seinen Schnitt wartet.
Die verblühten Akelei bilden optisch reizende Samenstände, die sich für Trockengestecke sehr gut eignen.
Die Bartiris haben nicht viele Blüten gebildet, aber wenn sie blühen, tun sie dies in Schönheit. Dasselbe trifft auf die Pfingstrosen zu. Nicht ganz so viele, nicht ganz so große wie letztes Jahr – aber schöne Exemplare.
Taglilien sind erblüht und die Sibirische Schwertlilien auch.
Die Weigelie erstrahlt in ihrem herrlich satten Rot und ich traue mich daher gar nicht richtig an den Schnitt. Vor 1-2 Jahren sah es aus, als hätte ich es übertrieben und sie ruiniert. Aber was soll ich machen, sie ist einfach zu dicht an den Buchsbaum gesetzt worden.
Den Rosen konnte man fast beim Wachsen zuschauen. Langsam startend haben sie im Mai alles aufgeholt. Von Tag zu Tag wurden es mehr Blütenknospen. Die ersten sind am vorigen Wochenende aufgebrochen.
Ach ja, ich habe mir einen Wunsch erfüllt: beim letzten Pflanzenmarkt in der Stadt habe ich mir eine David Austin Rose gekauft. Schon immer wollte ich die Strauchrose „Gertrude Jekyll“ im Garten stehen haben. Ich bin vom altertümlichen Charme der Blüten und ihres Duftes sehr angetan. Durch den Einsatz von 27 Euro habe ich das Vorhaben dann in die Tat umgesetzt und nun ergänzt sie die gelblich blühende „Lady of Shalott“, eine weitere Züchtung aus dem Hause David Austin. Ich weiß, wir haben auch in Deutschland Rosenzüchter von Rang und Namen und mit dem Rosarium in Sangerhausen eine der größten Rosensammlungen der Welt – nur leider finde ich das Angebot an zu kaufenden Rosen in Sangerhausen sehr sehr bescheiden. David Austin macht da in Hinsicht Angebot und auch Marketing vieles richtig.
Hatte ich schon berichtet, dass der Geräteschuppen auf Wunsch der Herrin des Gartens abgerissen wurde? Nein? Also dann: der Schuppen für die Gartengeräte ist nicht mehr. In einer Nacht und Nebel Aktion ist erst das (vor anderthalb Jahren frisch erneuerte) Dach abgenommen worden, gefolgt von den Seitenwänden und den Bodenbalken. Geblieben ist nur noch die Bodenplatte aus Beton als Grundlage für den neugeschaffenen Sitzbereich. Lounge-Sessel gibt es schon. Aber es fehlt der Sichtschutz zum Nachbargarten, woran aber bereits gearbeitet wird. Geplant ist ein Mittelding zwischen Spalier und Pergola, was von Je länger, je lieber umrankt werden soll. Das Geißblattgewächs war schon vorher da, nur befindet es sich jetzt an einem ungünstigen Standort. Stellt sich nur noch die Frage, ob man diesen Wurzelstock in Gänze umsetzen kann oder eine Triebvermehrung durchführt.
Bilder wird es erst geben, wenn sichtbare Ergebnisse vorliegen.