Wenn ich es richtig auf dem Schirm habe, dann hat es hier seit Anfang Mai nicht mehr geregnet, sehen wir mal von ein paar Tröpfel-Geplänkeln ab. Die Auswirkungen sind mittlerweile überall zu sehen. Ab Mitte Juni hatten wir sogar noch das Glück, dass es nur beim fehlenden Niederschlag blieb – Temperaturen verbleiben deutlich unter 30 Grad und der Himmel ist selten wolkenlos. Es hätte also noch viel, viel schlimmer kommen können.
Derzeit gieße ich nur noch die Pflanzen, die ich unbedingt durchbringen möchte. Kopfsalat, Kletterbohnen, Mangold und Rote Beete. Dazu einige frisch gepflanzte Blumen wie Astern, Kokardenblumen und die Kugelhortensien.
Der Rasen ist zusehends in einen gelb-braun vertrockneten Status übergegangen. Es ist sinnlos, da noch extra Wasser draufzuschütten. Der Apfelbaum wirft ab, was nur geht. Ebenso die Pflaume. Bei den Sauerkirschen hängen nur wenige, kleine Kubbeln dran. Ob die Johannisbeeren wieder so wegen der Trockenheit verrieseln, bleibt zu klären.
Es gibt auch Gewächse, denen macht das nichts aus. Der Lavendel ist förmlich explodiert. Die Rosen blühen auch gut. Der Phlox entwickelt sich. Taglilien sind eine feste Bank. Wieder sehr schön: die Astern der Gattung Novi-Belgii, wahrscheinlich „Patricia Ballard“. Ich weiß nicht, warum ich diese Blumen immer so stiefmütterlich behandle. Es sind tolle Schnittblumen und immer zur Stelle, wenn man im Sommer etwas Blühendes braucht. Zwischendrin entdeckte ich meine Liebe zu den Cosmea, die ich bei den Blumenhändlern auf dem Markt für 1,5 € die Pflanze kaufe.
Lass mal überlegen … was habe ich denn noch Neues ausgebracht? Ach ja, Verbene. Weil es nur ein Versuch war, ist es bei mickrigen zwei Pflanzen geblieben. Ich hätte mehr nehmen sollen, die fühlen sich im Garten wohl. Zum Dank zeigen sie recht lange ihre leuchtend-violetten Blütenstände.
Leider schon durch, aber ich habe auch länger nichts mehr veröffentlicht: Pfingstrosen, Weigelie, Jelängerjelieber, Bartiris.
Was ich aber beobachten kann, ist: es gibt bei weitem nicht so viele Blattläuse, wie zu erwarten wäre. Vielleicht fehlt die Wärme?
Ich habe ja die Befürchtung, dass wenn das Wetter doch noch umschlägt, es immer wieder gleich zum Extremen neigt. 2 Wochen Dauerregen oder Sturzfluten mit Hagel. Es ist ja alles etwas aus dem Lot geraten.
Derzeitige Auffälligkeiten: Kräuter (Petersilie, Thailändischer Salbei, Majoran etc.) wollen nicht. Die finden bei uns im Garten einfach nicht statt. Weiß der Dübel.
Dazu ein gehäuftes Auftreten von Spitzwegerich.
Aktuelle Ernten: Immer mal ein paar Erdbeeren (Mieze Schindler), Salat (Batavia) und Johannisbeeren. Dazu Blumen (Rosen, Hortensien) und Lavendel.
Momentan lästige Unkräuter: Acker-Wolfsmilch, Gänsediestel, Horn-Sauerklee, Löwenzahn.
Abgesehen vom Horn-Sauerklee (dieses Kraut hat sich der Leibhaftige ausgedacht) lässt sich alles andere relativ einfach entfernen. Der Giersch (im Frühling dachte ich, der Garten wird überrannt) schwächelt wegen der Trockenheit. Ansonsten könnte man ihn auch durch Verspeisen bekämpfen. Im Gutshof Andres kommt der hauseigene Giersch auch in den Kochtopf!
Vor fast zwei Wochen war ich wieder im Europa-Rosarium in Sangerhausen. Jeder Rosenfreund sollte einmal im Leben dort gewesen sein. Mai-Juni-Juli, zur Rosenblüte. Es ist unglaublich, wie schön dieser Ort ist. Ich überlege, einen extra Beitrag darüber zu verfassen.