Ich war Anfang Februar im Garten. Ich hatte es nämlich endlich geschafft, den ausrangierten Weihnachtsbaum in den Garten zu schaffen, um ihn als zusätzliche Abdeckung für die Rosensträucher auszubringen. Dabei habe ich die Gelegenheit genutzt, mich mal ein wenig bei den Frühblühern umzusehen.
Da sah ich jede Menge blühende Winterlinge, einige Schneeglöckchen, hier und da Kissenprimeln, einen Krokus (!) sowie den schiebenden Rhabarber. Ja, Rhabarber. Kräftige Triebe vom Rhabarber – und das alles ohne Abdeckung!
Ja, wir wünschen uns alle einen kurzen Winter und einen zeitigen Start in die neue Gartensaison, aber das ist ja wohl ein bisschen zu früh, oder?
Vor allem war es an den Tagen Ende Januar / Anfang Februar noch nicht mal so warm und sonnig, wie es die letzten 3-4 Tage war. Wie wird sich der Rhabarber entwickelt haben? Und vor allem, wenn es das noch nicht mit dem Winter war – wie wird das Gemüse einen frostigen Rückschlag verkraften?
Es ist ähnlich wie mit den Wetterextremen Trockenheit und Regenflut. Bei Trockenheit kann man gießen oder den Wasserverbrauch der Pflanzen reduzieren. Gegen zuviel Regen ist man (abgesehen von einem riesigen Gewächshaus) machtlos. Gegen Kälte und Schnee im Winter kann man teilweise erfolgreich vorgehen. Gegen zu frühes Erwachen der Natur nicht. Ich meine, man drückt ja nicht die ganzen Pflanzentriebe wieder in den Erdboden und begast alles mit kalter Luft. Wenn Obstbäume zu früh blühen und dann doch noch von Spätfrösten heimgesucht werden, kann man auch nur hoffen, dass sie Kraft und ausreichend Reserven für einen zweiten Anlauf haben.
Was ist noch zu beobachten?
Auch viele Vögel bekommen Frühlingsgefühle. Amseln singen teilweise und flitzen über den Boden, um nach Nahrung zu suchen. Man hört Grünfinken und andere gefiederte Freunde.
Da ich den Garten im Herbst stets aufgeräumt hatte, sieht er jetzt sehr ordentlich aus. Also ordentlich heißt, die Blätter von den Wegen entfernt und alles eingelagert, was sich Möbel und Gartengeräte schimpft. Abgeblühte Pflanzenreste lasse ich auf den Beeten stehen. Sie bieten teils Nahrung und Unterschlupf für die überwinternde Tierwelt und geben dem Garten optisch Struktur.
Sonst beschränken sich meine Besuche in dieser Zeit auf Kontrollgänge und Vorbereitungen des Obstbaumschnitts. Manchmal auch schon Durchführung, obwohl ich mir da oft Zeit bis zum März lasse.