Sträflichst von mir vernachlässigt, fristet auch ein tapferer Pflaumenbaum sein Dasein im Garten.
Nun hat dieser Baum der traurigen Gestalt nach einer doch sehr schönen Blüte im Frühjahr erstaunlich viele Pflaumen, pardon Zwetschgen, angesetzt.
Nachdem ich mich jedes Mal geärgert habe, wenn ich abgefallene Pflaumen auf dem Boden liegend entdeckte, habe ich mich gestern an eine Teilernte gewagt. Das Problem ist ja nicht die Ernte an sich (Pflaumen lassen sich ja durch Schütteln mehr als einfach ernten), sondern die schlechte Lagerfähigkeit dieses Obstes. Wenn man sie nicht sofort verarbeitet, faulen sie einem im Nu unter den Fingern weg.
Und dabei sind sie so schmackhaft. Fast keine Maden. Große Exemplare mit viel Fruchtzucker.
Ein eilige gebackener Pflaumenkuchen mit Mürbeteig und Walnüssen schmeckte göttlich.
Also eigentlich sollte ich dankbar für dieses Exemplar sein und ihm mehr Aufmerksamkeit widmen. Nur das Alter des Baumes, der nicht fachmännische Schnitt und einige direkt am Baum verfaulte Pflaumen machen mir Sorgen (Pilzbefall?).
Als erste Maßnahme erhält er mehr Platz. Die angrenzenden Flieder werden rückgeschnitten und das Stück Lebensbaumhecke komplett weggenommen. Die wunden Aststümpfe werde ich so belassen, da ist nicht mehr viel zu tun. Aber die Äste mit den verfaulten Pflaumen werde ich rigoros entfernen. Vielleicht hilft es ja und er macht es noch ein paar Jahre. Denn bis ein neugepflanztes Exemplar soweit ist, vergeht wieder einige Zeit.