Der eigene Garten – wie beginnen?

Ich kenne einige Leute, die würden schon gerne einen eigenen Garten besitzen. Sie trauen sich aber nicht oder zögern jahrelang.
Viele sind auch einfach nur neidisch (oder beeindruckt, das weiss man nicht so genau) auf das Obst/Gemüse + die Kräuter aus dem Garten. Dabei sind das für mich nur Nebenprodukte, da Gärtnern als erstes glücklich machen soll.

Die Frage dabei ist immer dieselbe: Wie anfangen?

In diesem Beitrag versuche ich dieser Frage nachzugehen.

Ich behaupte mal, der Hinderungsgrund Nummer 1 für die Entscheidung über einen Garten, ist, dass die Leute zuviel nachdenken.
Natürlich, man sollte sich nicht kopfüber und planlos in dieses Abenteuer stürzen – aber die Mehrheit „zerdenkt“ die Entscheidung. Dann wachsen die Befürchtungen („Ich kann das nicht“) ins Unendliche und am Schluss nimmt man aus Sicherheitsgründen Abstand vom Garten und ist merkwürdigerweise froh darüber.

Den einzigen Rat, den ich geben kann, ist: anfangen. Einfach anfangen. Was soll schon Schlimmes passieren?

Überlegungen anstellen, was für Geräte und Arbeitsmaterialien man benötigt, wie groß die Fläche ist und welche Zeit man investieren kann (was dann wiederum die Ausprägung des Gartens bestimmt) sind normal. Alle zusätzlichen, theoretischen Fragen und Bedenken und Befürchtungen sind sinnlos und führen in die Sackgasse. Ich kann heute auch noch nicht sagen, ob die frisch gepflanzte Hortensie über den Winter kommt und in 5 Jahren immer noch quicklebendig ist. Wenn sich der frisch gepflanzte Rhabarber an dieser Stelle nicht wohlfühlt, dann habe ich etwas gelernt, aber ich mache mir keine Vorwürfe deswegen oder grüble bis spät in die Nacht darüber. Ich habe dann einfach eine Erfahrung gemacht und ziehe Schlüsse daraus.

Macht euch bloß keinen Druck und lasst euch nicht durch Andere unter Druck setzen. Ihr allein bestimmt, wie euer Garten aussieht, welche Pflanzen dort zu finden sind und wie ihr ihn nutzt.
Auf dem Berliner Staudenmarkt, den ich als freier Mitarbeiter des TerraBoGa-Projektes einige Male besucht habe, sind wir auch mit Gärtnern ins Gespräch gekommen. Bei so manchen Fragen, schüttle ich im Nachhinein immer noch mit dem Kopf: „Wie baue ich den Garten energetisch-optimiert auf?“, „Wie steigere ich den Kompostierungsprozess durch Effektive Mikroorganismen (EM) – Milchsäure- oder Essigsäuregärung?“
Mein Gott, man kann auch alles verwissenschaftlichen und aus jeder Sache den letzten Rest an Spass verbannen. Optimiert doch euren Garten auf Erholung und Freude!

Noch etwas: Niemand ist als Gartenmeister vom Himmel gefallen. Keiner hat von Geburt an 10 grüne Daumen an den Händen. Wer etwas anderes behauptet, sagt nicht die Wahrheit oder hat ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein.
Fragt einen erfahrenen Gartennachbarn um Rat. Dumme Fragen gibt es ebensowenig wie die eine Antwort. Nutzt verschiedene Quellen, fragt verschiedene Leute und macht euch Gedanken.

Und ja: Ein Garten erfordert Zeit und Aufmerksamkeit. Im Frühjahr mal 3 Wochen nicht da sein, das funktioniert nicht. Einen Garten kann man nicht einfach auf einem Autobahn-Rasthof aussetzen, wenn er einem lästig wird.
Ein Bekenntnis zum Garten lässt sich nicht so einfach auflösen oder verwässern.

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