Wir erleben einen feuchten, in Teilen Deutschlands, nassen Mai 2024. Die letzten Jahre haben wir um Niederschlag förmlich gebettelt – dieses Jahr kommt teils soviel Wasser vom Himmel, dass es in Süddeutschland zu Überschwemmungen kommt.
Auch wenn sich viele Gärtnerinnen und Gärtner glücklich schätzen können, dass der bis obenhin gefüllte Kelch an ihnen vorbeigeht – von einer Auswirkung dieses feuchtwarmen Frühjahrs sind auch sie betroffen: Tausende und Abertausende Schnecken blasen zum Sturm auf den Garten. Wir beispielsweise hatten schon immer viele Weinbergschnecken (was nie ein Problem darstellte), aber nun haben sich auch die gefräßigen Nacktschnecken explosionsartig vermehrt. Und die haben richtig Hunger. Meine Kräuterpflanzungen und der Kürbis sind schon weg. Ich pflanze und säe auch nichts mehr nach. Es hat keinen Zweck.
Tja, was hilft?
Wenn ihr dauerhaft im Garten seid, könnt ihr natürlich auf euren Rundgängen die Schnecken einsammeln und … nun ja, das mit ihnen tun, was euch beliebt. Wer es zeitlich nicht einrichten kann, mehrmals täglich seinen Garten zu besuchen (und das dürfte die überwiegende Mehrheit der arbeitenden Bevälkerung sein), muss sich auf passive Abwehrmethoden konzentrieren. Es ist allerdings zu lesen, dass gewisse Gartencenter oder Baumärkte jetzt Schwierigkeiten beim Nachfüllen der Verkaufsbestände an Schneckenkorn haben. Schneckenkorn ist das wirksamste Mittel gegen die Weichtiere. Ich weiß, die „In meinen Garten kommt kein Gift“ Fraktion möchte es einfach laufen lassen. Die Schnecken sollen sich halt an allem laben, auf das sie so Hunger haben. Aber nicht jeder möchte auf sein mühsam angebautes Gemüse verzichten und Kupferband sowie Schneckenkragen sind relativ teuer und bieten keinen hundertprozentigen Schutz. Die gute alte Bierfalle wäre angeblich fies und gemein. Das bleibt nicht viel übrig.
Ach ja, was das „die Natur behilft sich selber“ betrifft: ich habe noch keinen Vogel gesehen, der sich über eine große Nacktschnecke hermacht. Auch dass die auf dem Speiseplan von Igeln stehen, ist eher in das Reich der Fabeln zu verweisen. Igel sind Feinschmecker. So ein glitschiges und schleimiges Schneckending fressen die nur in absoluten Notfällen.
Will man also nicht zur tödlichen Chemie oder dem Salzstreuer greifen, bleibt nur konsequentes Absammeln (sofern möglich) und auf besseres, d.h. trockeneres, Wetter zu warten. Aber erstmal drücken wir die Daumen, dass uns die sintflutartigen Regenfälle nicht allzu sehr zu schaffen machen.