Dieses Jahr wurde ja kartoffeltechnisch experimentiert. 5 verschiedene und zum Teil nur noch selten angebaute Kartoffelsorten bevölkerten die Beete. Darunter war auch Violetta, von der ich jetzt mal ein Bild im gekochten Zustand veröffentliche.
Violetta ist eine mehligkochende Kartoffel mit recht gutem Ertrag, aber nur mäßigem Geschmack. Das ist schade, denn optisch macht diese Züchtung ordentlich was her. Nicht nur, dass die Schale ein dunkles Blau bist fast schwarzblau zeigt, auch das Fleisch zeigt beim frischen Anschnitt eine Amethyst-violette Färbung, die dann beim Kochen in einen satten, einfarbigen Blau-Violett-Ton übergeht. Salzkartoffeln, Gratin oder auch Kartoffelstampf bringen hier echt Farbe ins Spiel.
Anthocyane sind für die Farbtöne verantwortlich. Diesen Gruppen von Pflanzenfarbstoffen schreibt man auch gesundheitsfördernde Wirkungen zu (Neutralisierung freier Radikale), weshalb Züchtungen mittlerweile dahingehen, den Gehalt an Anthocyanen gezielt zu erhöhen.
Geschmacklich muss ich sagen, dass mir die Violetta nicht so wirklich zusagt. Zwar ist sie beim Kartoffelzüchter Ellenberg in Barum unter anderem aus der Edelsorte La Ratte hervorgegangen – aber irgendwie überzeugt sie mich nicht. Beim Kochen als Pellkartoffel platzt sie schnell auf und kommt mir eher wie eine mehlige Sorte oder zumindest vorwiegend-festkochen vor.
Aus diesem Grund werde ich ihren Anbau im nächsten Jahr stark zurückfahren und nur vielleicht 2-3 Pflanzen für sie vorsehen, damit man (wie schon erwähnt) auch mal einen bunten Kartoffelsalat zaubern kann. Eigentlich schade, denn nicht nur die Kartoffel sieht farbtechnisch interessant aus, auch die Pflanze mit ihren dunklen Stengeln.