Die diesjährige Apfelernte nutze ich gleichzeitig für ein Lebenszeichen aus dem Garten. Auch wenn es auf dieser Webseite nicht unbedingt danach ausgesehen hat – die letzten Wochen waren, mit Ausnahme des Urlaubs, sehr arbeitsreich und mit schönen Eindrücken aus dem Garten gesegnet.
Die Themen, die ich in diesem Artikel anspreche und die Bilder, die ich zeige – das ist nicht nur auf den Herbst bezogen. Ich muss Vieles nacharbeiten. Das reicht dann durchaus bis in den Spätsommer zurück.

Jetzt haben wir alle Hände voll zu tun, denn die Obstbäume und hier vor allem der Apfel, tragen dieses Jahr außerordentlich gut. Es leuchtet nur so aus den Bäumen. Stark behangene Triebe habe ich so gut wie möglich abgestützt.
Ich weiß auch schon gar nicht mehr, wohin mit den ganzen Früchten. Zum Einlagern fehlen mir die Räumlichkeiten mit den entsprechenden Temperaturen sowie Luftfeuchte. Alle Mostereien in der Umgebung sind ausgelastet. Man bekommt jetzt keinen Termin mehr.
Also werden alle Kochbücher nach Rezepten durchsucht, wo der Apfel als Zutat eine Rolle spielt. Dazu wird Apfelmus eingekocht und verschenkt.
Die Ernte gestaltet sich vor allem beim Kaiser Wilhelm Apfel als etwas aufwendig. Seine Fruchttriebe haben inzwischen solche Höhen erreicht, die nur noch mittels der Kombination Leiter plus Apfelernter erreicht werden können. Aber das macht schon Spaß. Den gab es mal für knapp 4 Euro im Sonderpreis-Baumarkt und gegenüber seinen teureren Geschwistern aus den Premium-Schmieden deutscher Ingenieurskunst steht er in Verarbeitung und Robustheit in Nichts nach. Einzig der Durchmesser des Fangbeutels ist zu eng bemessen. Bei großfrüchtigen Sorten stößt man dann schnell an seine Grenzen. Ansonsten ist ein Apfelernter das beste Werkzeug, um schwer erreichbare Äpfel schonend zu ernten. Natürlich gehört etwas Übung und auch Erfahrung dazu, dieses Gartengerät effizient zu handhaben.



Die Leite (nicht im Bild) gab es mal im Angebot bei einem der großen Baumärkte. Ja, es gibt bessere und vor allem teurere Produkte aus deutscher Fertigung, aber ich erledige bis jetzt alles mit dieser Leiter und habe den Kauf nicht bereut.

Was ich immer aufs Neueste traurig finde: wenn Leute ihre reiche Apfelernte nicht nutzen und einfach so verrotten lassen.
Es wäre doch kein Ding der Unmöglichkeit, entweder anderen Leuten Zugang zu gewähren oder wie ich es schon öfters gesehen habe, die besten Früchte aufzulesen und in einer Kiste mit einer „umsonst“ Notiz vor den Garten zu legen.
Die Kartoffeln sind fast alle aus dem Boden. Ich habe es dieses Jahr mit der rotschaligen Sorte Laura versucht, die ich aber sehr spät erst in den Boden eingebracht und auch nicht mehr angehäufelt habe. Dementsprechend war die Ernte gering ausgefallen (aber immerhin Kartoffeln geerntet). Eine Handvoll Pflanzen gehören zur Sorte Bamberger Hörnchen. Aber da mache ich mir keine großen Hoffnungen. Für diese anspruchsvolle und zarte Knolle ist unser Boden zu schwer und zu dicht.
Was auch viel wichtiger war und mich mehr erfreut hat, ist der Einfluss von Kartoffeln auf den Zustand des Bodens. Kartoffeln lockern diesen ja hervorragend auf. Diese Art der Beetvorbereitung ist noch besser als Umgraben. So könnten die Bedingungen für die Bestellung in der kommenden Saison nicht besser sein.


Mit den Zucchini- und Kürbispflanzen war ich sehr zufrieden. Ich habe jeweils einen Hokkaido und einen Butternut geerntet, letzterer mit 2,4 Kilogramm Gewicht. Es gab auch viele Zucchinifrüchte. Früher wurden Kürbis- oder Zucchinipflanzen ein Raub der Schnecken, bevor es überhaupt zum Fruchtansatz kam. Das ist das erste Mal, dass wir ernten konnten!
Ebenso zufrieden war ich mit dem diesjährigen Tomatenzucht. Ich hatte es ja mit einer ganzen Bandbreite von Sorten versucht. Ich versuche mich mal zu erinnern:
- Marmande – eine Fleischtomate
- Berner Rose
- San Marzano – klassische Tomatensorte zum Kochen
- Ruthje – robuste rote Tomatensorte, sehr schmackhaft
- Sportivo
- Green Moldovan („grüne Moldawier“)
- Primabella
und einige geschenkte Pflanzen, wo sich die Sorte nicht mehr bestimmen lässt.


Auch wenn viele Früchte ein Raub gefräßiger Schnecken wurden (dieses Problem werden wir wohl nicht mehr los), war der Ertrag mehr als ausreichend, um zum Beispiel öfter einen Schopska-Salat zuzubereiten.

Bei den Stangenbohnen, die ich auch erst sehr spät gelegt habe, hat sich vor allem die violette Sorte als sehr robust und ertragreich erwiesen. Die gelbe Sorte hatte etwas Pech, weil sie den Schnecken als zarte Jungpflanze wohl mehr als ihre lila Schwestersorte geschmeckt hat. Somit gab es öfter mal Bohnensalat. Allerdings ist die Farbe nicht hitzebeständig. Das Violett wechselt beim Kochen schnell in ein gewöhnliches Grün.
Und hier noch weitere Eindrücke von den Apfelbäumen, der Ernte und überhaupt.




