Rasenmähen – eine lästige Pflicht
Ich bin eigentlich kein besonderer Freund des gepflegten Rasens, aber ganz ohne geht es wohl nicht und auch der offizielle Gartenweg ist Rasen (Gras) bestanden, der vorschriftsmäßig gemäht werden muss. Bis dahin hatten wir für diese eher lästige Aufgabe einen altersschwachen Elektrorasenmäher, den uns Bekannte überlassen haben. Wer diesen Gartenblog hier regelmäßig verfolgt, wird mitbekommen haben, dass ich die einfache aber gute Werkzeuge mag. Für das bisschen Rasenfläche im Garten und auf dem Weg davor lohnt eine Benzinschleuder nicht wirklich und bei den Elektromähern hat man immer die Kabelproblematik inklusive. Mal reicht es von der Länge nicht und mal ist dieses Hinterherziehen und Neuverlegen ein nerviger Zeitfresser.
Ich hatte sonst mit einem Akku-betriebenen Elektromäher geliebäugelt, aber vom Grundgedanken her ist das auch wieder der Typus „überdimensioniertes Gerät“ und einen Trimmer wollte die Herrin des Gartens nicht. Da blieb nur die Wahl zwischen Sense oder Handmäher. Es wurde dann der Handmäher, wobei ich mit dem Thema Sense noch nicht ganz abgeschlossen habe.
Bei den Handmähern dominiert die Spindelmäher-Bauweise. Hierbei rotieren zu einer Spindel angeordnete Messer kurz über der Erdoberfläche und schneiden die Grashalme ähnlich einem Mähdrescher ab. Unnötig zu sagen, dass der Antrieb und die damit verbundene Rotation der Spindel durch ureigenste Muskelkraft erzeugt werden. Also nichts mit selbstfahrendem Rasentraktor und drauf thronen wie King Louie.
Auch wenn der Trend wohl in Richtung Mähroboter geht, werden auch die Handmäher stetig verbessert bzw. mit zusätzlichen Features ausgestattet. Bei den meisten Geräten kann man die Schnittlänge entweder in Stufen oder stufenlos einstellen. Die Bandbreite reicht hier meistens von 12 mm bis zu 40 mm (bei einigen Modellen auch darüber hinaus), womit so ein Spindelmäher gerade im niedrigen Schnittbereich eindeutige Vorteile gegenüber der motorbetriebenen Konkurrenz hat. Die Mähbreite kann auch wie bei den großen Rasenmähern nicht verändert werden und beginnt so ab 30 cm.
Manche Modelle haben bereits einen Fangkorb integriert, bei den anderen kann man so ein Zusatzteil nachkaufen. Die Sinnhaftigkeit dieser Erweiterung ist vom anfallenden Grasschnitt bzw. der zu mähenden Fläche abhängig. Bei uns lohnt es sich nicht, die paar Halme sind schnell zusammengeharkt.
Einige Geräte punkten mit durchdachten Eigenschaften wie einem höhenverstellbaren Griff oder dass dieser extra Gummi-ummantelt ist, was die ganze Arbeit handlicher gestaltet. Wieder andere Geräte lassen sich zusammenklappen/auseinanderbauen, sind leichter gebaut und können dadurch platzsparender mobil verstaut werden.
Gute Gründe für den Gardena Comfort 400 C
Der Gardena Spindelmäher 400 C ist einer der beliebtesten Handmäher auf Amazon mit Top Bewertungen. Auch in anderen Vergleichen und Tests ist das Gardena-Modell stets in der Spitzengruppe zu finden, weshalb ich mich dann auch für das Gerät entschieden habe.
Der Zusammenbau ist einfach und schnell gemacht. Es dauerte keine 10 Minuten, dann war der Mäher einsatzbereit. Was mich dann doch überrascht hat, war das (gefühlt) hohe Gewicht. Die verarbeiteten Klingen sind scharf und in der Wirkung mehr als überzeugend. Selbst unseren Rasen mit Überlänge der Halme (seit Herbst 2019 nicht mehr gemäht, aber bitte nicht weitersagen) bekam der Gardena auf 12 mm kurz. Dank der guten Kraftübertragung der Antriebsräder braucht man nur kurz anzuschieben und schon fliegt der Grasschnitt nur so vom Mäher weg. Die Räder greifen gut, könnten aber noch etwas mehr an Profil, sprich Grip aufweisen.
Wenn man gleichmäßige Rasenflächen zu mähen hat, ist der Gardena Spindelmäher 400 C mit seiner 40 cm Mähbreite ein unschlagbares Werkzeug. Auf gerader Strecke bin ich gegenüber einem Motormäher in puncto Geschwindigkeit und Kürze des Schnittes im Vorteil. Solange die Beschichtung auf dem Aluminiumgestänge und der Lack auf den Metallteilen halten, gehe ich von einem langlebigen Produkt aus. Bei den Kunststoffteilen wird es die Zeit zeigen, wann hier was brüchig wird. Die Klingen weisen eine großartige Erstschärfe auf – wann ich das Gerät zum professionellen Messer- und Scherenschleifer bringen muss, kann ich nicht sagen. da man einen Rasen kurz halten soll und daher regelmäßig mähen muss, werde ich die Spindel (sofern ich sie ausgebaut bekomme) ohnehin einmal jährlich zum Schleifen bringen.
Natürlich hat so ein Spindelmäher auch bautechnisch und funktional bedingte Nachteile. Wie bei den „großen“ Elektro- oder Benzinmähern ist ab einer gewissen Grashöhe aber Schluss mit lustig. Die Halme werden dann einfach nur plattgedrückt. Da kann dann nur eine Sense Abhilfe schaffen. Durch das Antriebsprinzip muss der Mäher auch ständig in Bewegung sein, um seine Arbeit zu verrichten. Punktuelles Mähen ist nicht möglich, aber 40-50 cm Bewegungsfreiheit können aber schon ausreichen -> ich habe bspw. den Giersch-Plantagen zwischen den Johannisbeeren den Garaus gemacht. Ach ja, die Spindel dreht sich nur im Vorwärtsgang! Wenn die das Schnittgut bereits zu hoch gewachsen ist, kann es unter Umständen passieren, dass sich längere Stängel um die Welle wickeln und die Räder blockieren. Aber das ist schnell behoben.
Für saubere Rasenkanten muss man im Zweifelsfall mit der Hand nachschneiden, besonders, wenn das Rasen mit einer überstehenden Steinkante abgeschlossen wird.
Alternativen bei Handrasenmähern
Auch die Konkurrenz baut gute Handrasenmäher. Man kann auch zu den Produkten der Firmen Wolf, Einhell oder Grizzly greifen. Ich habe euch mal 3 Geräte herausgesucht, die auch sehr interessant finde. Wäre es nicht der Gardena geworden, ständen bei mir der AL-KO und der Bosch auf der Wunschliste ganz oben. Das Fiskars Modell habe ich dem gegenübergestellt, weil das preislich und ausstattungstechnisch in die andere Richtung geht. Bis 10 cm (!) Grasschnitthöhe.
Wer also ein nicht allzu großes Rasenstück zu mähen hat (bis 250 qm Einsatzbereich wird angegeben) und nicht auf Strom oder Benzin angewiesen sein möchte, soll sich einen Handmäher zulegen. Damit kann man auch gleichzeitig etwas für die sportliche Betätigung tun und ist aufgrund des relativ lautlosen Betriebes nicht an Ruhezeiten gebunden. Mit knapp über 100 Euro liegt der Gardena Spindelmäher im mittleren Preisniveau. Für den Rasenfangkorb werden noch einmal ca. 30 Euro fällig. Der passt auf alle Gardena Spindelmäher, muss nicht groß montiert werden und fasst bis zu 49 Liter Schnittgut.