Das ist vielleicht ein Sommer. Auf und Ab der Temperaturen, heftige Unwetter (die schon fast an den Herbst/Winter) erinnern und mittendrin der Gärtner.
ich schreibe jetzt hier einfach mal meine Gedanken und Beobachtungen aus den letzten Wochen im Garten nieder.
Ein neuer Rosenbogen wird fällig
Bei einem der Hitzegewitter mit Fallböen musste der alte Rosenbogen dran glauben. An der Basis komplett weggebrochen, wurde er nur noch von der Kletterrose gehalten. Nachdem ich seine „Beine“ notdürftig geschient und seine Lage durch Abspannungen wiederhergestellt hatte, fiel die Entscheidung zugunsten einer Neuanschaffung. Dabei wird wohl auch die Rose ausgetauscht werden. Die jetzige blüht zwar sehr schön (wie eine Wildrose) und üppig – aber eben nur zu einem Zeitpunkt im Jahr und dann ist es vorbei. Vielleicht versuche ich es da mal mit einer öfterblühenden Rambler. Wie ich im Rosarium Sangerhausen ersehen konnte, gibt es da eine große Auswahl.
Die Buschbohnen – ein Raub der Schnecken
Meine Buschbohnen der Sorte Marona sind etwa zur Hälfte (!) ein Raub der Schnecken geworden. Ansonsten sind sie sehr gut gewachsen und schmecken knackig. Da ich bisher davon Abstand nehme, jedwede Art von Schnecken mit Hilfe der blauen Kügelchen zu vergiften, muss ich wohl oder übel damit leben, dass die gefräßigen Biester meine Ernte dezimieren. Oder öfter im Garten sein. Aber mach das mal als Selbständiger.
Ach ja, der Kohlrabi der Sorte Azur Star wurde ganz und gar weggefressen. Eine erneute Aussaat ist erfolgt, aber das dauert alles noch ein wenig.
Kein Rekordjahr bei Pflaumen
Das letzte Jahr bei der Pflaumenernte wird nicht zu toppen sein. Nicht mal ansatzweise. Zwar war das schon bei der letzten Ernte klar, aber dass sich diese Jahr so wenig Früchte am Baum eingefunden habenbetrübt mich dann doch ein wenig. Vielleicht reicht es nicht einmal für ein Kuchenblech. Die Pflaumen, die am Baum hängen, sind wohlgeformt und groß – aber es sind eben nur wenige. Ob es mit der mangelden Bestäubung im Frühjahr zu tun hat? Oder mit dem Wassermangel? Man weiß es nicht.
Himbeeren – ich war zufrieden
Zusammenfassend lässt sich die diesjährige Himbeerenernte wie in der Überschrift beschreiben. Es sind einige Gläser Marmelade dabei herausgekommen und auch in den Joghourt verrührt machen sich die aromatischen Beeren hervorragend. Dieses Mal gab es auch fast keine Würmer bzw. Madenbefall. Gartenfreunde haben ganz neu die Autumn Bliss als Herbsthimbeere angepflanzt, ich bin über die Ergebnisse gespannt.
Pak Choi – ein neuer Pflanzversuch
Ein Großteil der Beete stand nach mißglückten Pflanzversuchen leer. Und da ich gern experimentiere und unbebaute Fläche nicht leiden mag, habe ich mich an die Aussaat von etwas Neuem gewagt: Pak Choi oder asiatischer Senfkohl, wie er auch genannt wird. Wer desöfteren mit der asiatischen Küche in Kontakt kommt oder asiatische Lebensmittelläden mit Frischetheke aufsucht, der weiß wovon ich rede. Mittlerweile gibt es auch hier Saatgut für diese Kohlart zu kaufen. Pak Choi wird erst spät ausgesät (Juli/August) und kann im Herbst (Oktober) geerntet werden.
Und täglich grüßt die Holzbiene
Die Holzbiene schaut jetzt täglich vorbei. Dabei steuert sie aber nur die Blüten der Platterbse an, deren Zeit aber leider vorbei zu sein scheint. Auch wenn das alles im Rücken meiner Hängematte geschieht, bekomme ich es sofort mit, wenn der große schwarze Brummer zu Besuch ist. Das klingt schon vom Summen ganz anders.
Und wieder Hitze
Zu den Themen Hitze, Gießen und Gartenarbeit unter solchen Bedingungen habe ich ja schon Einiges geschrieben. Das behält natürlich auch in 2015 seine Gültigkeit. Ein der Situation angepaßtes Gießen, besser durchdringend statt oberflächlich, in den Morgen- bzw. Abendstunden statt in der Mittagshitze, im Wurzelbereich statt Blätter, Blüten und Früchte benetzend. Mit abgestandenem, erwärmten Wasser statt kalt aus der Leitung/Schlauch.
Sich selbst gönnt der Gärtner natürlich einen ausreichenden Sonnenschutz (Kopfbedeckung, Sonnencreme etc.) und eine Verlegung der Arbeitseinsätze in den Vormittag bzw. frühen Abend. Wenn die Sonne unbarmherzig brennt und die Ozonwerte in die Höhe klettern – einfach ein schattiges und kühles Plätzchen aufsuchen und den lieben Gott einen einfachen Mann sein lassen. Dazu viel Flüssigkeit zu sich nehmen: gekühlte Melone, ungesüßte Tees (auch als Eistee), Fruchtsaftschorlen oder selbst bereitete Fruchtsuppen – köstlich. Zum Essen sind Salate (Tomate, Gurke, grüner Salat) ausreichend. Wer hat schon Hunger auf Kartoffeln und ein Stück Fleisch bei diesen Temperaturen. Vorsicht bei Alkohol, der knallt sofort in die Birne.
Ich habe in einem französischen Kochbuch ein Rezept für ein Lavendeldessert gefunden und weiß nun, wie ich die abgeblühten Lavendeltriebe noch einmal sinnvoll verwenden kann. Ich werde dann das Rezept und das Ergebnis hier veröffentlichen.