Merkwürdig. Mit dem November beginnt ja eigentlich die „stille Zeit“ im Garten, aber so richtig. Und dennoch bin ich jetzt öfter da, als in so manchen Zeitabschnitten im Sommer. Das liegt zum Einen sicher daran, dass der Garten „winterfest“ gemacht werden muss, aber auch zu einem großen Teil daran, dass die Witterung bisher mitspielt und man relativ ungestört vor sich hin arbeiten kann. Ich mag das nämlich, wenn man nichts weiter außer den Geräuschen seines eigenen Tuns hört (mal vom Lärm der Bundesstraße abgesehen) und außer ein paar Vögeln keine weitere Gesellschaft entdecken kann.
Die Sonne steht tief, sehr tief – und zaubert ein tolles Licht auf die verbliebenen Pflanzen wie Fetthenne, verblühte Astern, die Hagebutten der Heckenrose und die immer noch toll anzuschauende Birke. Die Zierkirsche in Nachbars Garten möchte einen guten Teil ihrer Blätter immer noch nicht zu Boden werfen, weshalb ich mich in Gedanken noch eine ganze Weile beim Laub harken sehe.
Auch wenn es schon recht frisch ist (Die Temperaturen überschreiten hier draußen selten die magische 4-Grad-Grenze), durch die anstehenden Arbeiten ist das aber alles erträglich und irgendwie auch angenehm. Ich mag körperliche Arbeit nicht, wenn es parallel dazu 30 Grad hat. Jetzt schwitze ich nur mäßig und schaffe mehr. Für einen Zeitraum von etwa 2 Stunden am frühen Nachmittag hat die Sonne sogar genug Kraft, dass man sich ins Freie setzen und bei einer Tasse Kaffee (in die Sonne blinzelnd) entspannen kann.
Ich habe auch noch Möhren, Kartoffeln und Rote Bete ernten können. Nicht, dass da jetzt noch ein Wachstum zu verzeichnen wäre, aber in der Erde waren sie bisher gut aufgehoben. Aber nun wird es Zeit, den sie schützenden Erdboden zu verlassen. Nässe und leichte Nachtfröste bekommen den Knollen nicht so gut. Stärke wandelt sich in Zucker um und damit schmeckt das Gemüse eigenartig. Außerdem will ich noch umgraben.
Wer sich auch noch hält, sind die Kräuter. Der Thymian steht wie eine 1 und auch Salbei und Rosmarin sind stramm dabei. Eigentlich hatte ich nie viel Glück mit Kräutern oder Gewürzpflanzen und nun überlege ich, auch diesen Gewächsen einen Kälteschutz angedeihen zu lassen.
Was ich großartig finde, ist der Anblick der großen Birke mit ihren gelben Blättern. Vom Sonnenlicht angestrahlt kommen vor allem die Rottöne besonders zur Geltung. Die Birke bildet immer einen großartigen Abschluss im Jahr und zeigt sich zu jeder Sekunde anders.