Meine Motivation(en) zum Gärtnern und darüber berichten

Ich bin vor ein paar Tagen digital von Jürgen Müller-Lütken gefragt worden, was denn meine Motivation des Gärtnerns UND des Darüber Berichtens (ja, das jetzt schon veraltet klingende Wort Bloggen kommt einem in den Sinn) sei. Gut, eigentlich hat er nur um eine ausführliche Schilderung meiner Beweggründe für das mehr oder weniger regelmäßige Publizieren auf Mein Neuer Garten gefragt, aber für mich sind die Gründe für das Gärtnern überhaupt und das anschließende Darüber-Bloggen untrennbar miteinander verbunden.

Ich will versuchen, die Antworten in Form eines Artikels zu liefern.

So einfach wie die Frage auf den ersten Augenblick erscheint, ist sie gar nicht. Das Gärtnern an sich ist leicht. Das In-Worte-Fassen für den Ansporn und die damit verbundenen Wünsche und Hoffnungen habe ich bisher ausgelassen, weil es mir erstens relativ wurscht war, das anderen Leute mitzuteilen und zweitens, weil ich es für mich nicht mal bis in alle Feinheiten ausgedeutelt habe.

Ich will auch hier keinen Roman schreiben, weil das nicht zum Duktus dieser Webseite passt und die Leser hier sehr wahrscheinlich auch nicht interessiert.

Nun denn.

Ich gärtnere, weil …

  • es gut für meinen Seelenfrieden ist.
  • es ein Ausgleich für meine Schreibtisch- und Computerarbeit ist.
  • es den Stress abbaut.
  • es gesund ist (frische Luft, Bewegung).
  • ich eigenes Obst, Gemüse und Kräuter ziehen kann – wo ich weiß, was drin und vor allem was nicht drin steckt.
  • man Teil einer verschworenen Gemeinschaft ist.
  • es Glückshormone freisetzt.
  • man den Eindruck hat, der Natur wenigstens etwas unter die Arme zu greifen.
  • es ein Rückzugsort aus der jetzigen Welt ist, einem in ihrer Moderne das Gruseln lehrt.

Ich berichte in Form eines Blogs über meine kleingärtnerischen Aktivitäten weil …

  • Ich selbst aus anderen Webquellen so einiges lernen konnte und nun etwas zurückgeben will.
  • ich einen Drang zur Selbstdarstellung habe.
  • es mir die Möglichkeit gibt, Gartenbücher zu rezensieren und darüber wieder mehr zu lernen.
  • ich ein kleines Zeichen setzen will, dass die Jugend (*hüstel*) für ein Leben mit und in der Natur noch nicht verloren ist. Ja es gibt noch Leute, die sich durchaus selbst ernähren könnten, wenn die Matrix implodieren sollte.
  • ich in der Webbranche arbeite und ich deswegen „in der Materie stecke“. Mir fällt es leichter als einem webfernen Menschen, diese Webseite zu unterhalten. Wäre es anders, würde ich diese „Zeitvergeudung“ nicht auf mich nehmen, sondern einfach nur gärtnern.

Ja, das wäre es erstmal.

Sicher könnte man noch x Punkte anführen, die aber mit großer Sicherheit nur noch Variationen des bisher Gesagtem sind.
Festhalten möchte ich, dass ich ohne das Gärtnern nicht darüber digital berichten würde. Aber auch ohne diese Webseite würde ich gärtnern, dafür beruhigt es mich einfach zu sehr. Obwohl ich wie alle Publizisten einen Drang zur Selbstdarstellung und Gefallsucht habe, fehlen mir dann doch der missionarische Eifer und das Weltretter-Gen. Ich beschreibe hier eben eher, wie ich es mache und wie ich die Dinge erlebe und interpretiere. Ob das so richtig ist, weiß ich nicht und ob sich jemand dadurch in seiner Denk- und Handlungsweise beinflussen lässt – keine Ahnung.
Wie Bono von U2 einmal sang:

I can’t change the world, but I can change the world in me.

Zum Schluss noch eine Bitte: Falls ihr euch das durchgelesen habt und auch einen Garten besitzt und darüber online berichtet, stattet doch einfach dem Jürgen einen Besuch ab (Webseite habe ich weiter oben verlinkt) und mailt ihm (wenn ihr wollt) doch auch so ein Pamphlet wie ich hier. Ihn interessiert das sehr.

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