Mai: Zeit für das Kartoffeln legen

Mit dem Mai kam der Frühling.

Obwohl wir schon im Februar Tage mit Temperaturen bis 20 Grad hatten und die erste Maiwoche bei 10 Grad doch ein bisschen frisch daherkommt, ist nun doch der Frühling angebrochen. Im Garten zeigen sich besonders viele Tulpen und Traubenhyazinthen. Kissenprimeln bilden wahre Horste und dazwischen Tupfer von Schlüsselblumen. An geschützten Stellen stehen frühblühende Apfelbäume in voller Blüte, die Hecken begrünen sich.

Da wurde es nun auch an der Zeit, die Pflanzkartoffeln in den Boden zu bringen.

Ich hatte mir über den VERN Verein wieder ein paar Raritäten bestellt und liefern lassen. Da ich nicht unendlich Platz für das Kartoffeln legen habe, musste ich mich auf 3 Sorten beschränken, die da sind:

  • Odenwälder Blaue
  • Sieglinde
  • Rosa Tannenzapfen

Rosa Tannenzapfen

Die Rosa Tannenzapfen Kartoffeln (auch Pink Fur Apple) hatte ich schon einmal und war von ihnen begeistert. Eine um 1850 in England auf den Markt gebrachte festkochende Sorte, die geschmacklich an Bamberger Hörnchen erinnert. Diese mittelspät reifende, hörnchenförmige Kartoffel ist rosaschalig mit tiefgelbem Fleisch und hervorragendem Geschmack. Da macht es auch nichts aus, dass sie nicht zu den ertragsreichsten Sorten gehört. Sie wurde zur Kartoffel des Jahres 2013 gewählt.

Odenwälder Blaue

Die mittelfrühe Odenwälder Blaue wurde 1908 in Deutschland auf den Markt gebracht. Für diese Sorte habe ich mich entschieden, weil ich noch eine mehligkochende Kartoffel mit würzigem Geschmack brauchte. Sie bildet runde Knollen aus. Das Fruchtfleisch ist hellgelb bei einer blauen Schale. Die Odenwälder Blaue ist also auch optisch ein Hingucker.

Sieglinde

Die gute alte Sieglinde beehrt unsere Teller seit 1935. Sie ist eine frühreifende Sorte, die ovale Knollen mit gelbem Fruchtfleisch und Schale ausbildet. Für diese Kartoffelsorte habe ich mich unter anderem deshalb entschieden, weil ich noch eine verlässliche, festkochende Kartoffel mit hervorragendem Geschmack wollte. Sieglinde wurde nicht umsonst zur Kartoffel des Jahres 2010 gekürt.

Viele Gärtner sind beim Kartoffeln pflanzen wahre Füchse. Die kommen mit einer Handvoll Pflanzkartoffeln auf einen ganzen Hektar Ackerfläche zurecht. Worin der Trick besteht? Ganz einfach: die Pflanzkartoffel wird mit einem Messer mehrmals geteilt und zwar so, dass auf jedem Kartoffelstück mindestens ein Auge sitzt, aus dem sich dann ein Trieb entwickelt. Beim Legen dieser Kartoffelstückchen muss man dann darauf achten, dass das Auge oder die Augen schön nach oben zeigen. Auf diese Weise kann man das vorhandene Pflanzgut möglichst sparsam einsetzen und aus wenigen Kartoffeln viele Pflanzen ziehen. Ich hatte aber genügend Knollen für das Kartoffel legen zur Verfügung und ich fürchte auch immer, dass diese angeschnittenen Kartoffeln verstärkt Würmer, Schnecken und Käfer anlocken.

Rosen schneiden und weitere Arbeiten

Nach dem Kartoffel legen war ich erstmal etwas platt und habe dann nur noch restliche Rosen zurückgeschnitten bzw. die Abdeckung mit Tannenreisig entfernt. So lange hatte ich die Abdeckung noch nie drauf, aber wir hatten bis Ende April zum Teil empfindliche Nachtfröste.
Auch die Lady of Shalott durfte in ihrem Kübel das Winterquartier verlassen. Hier hat David Austin mal wieder ganze Arbeit geleistet. Der Duft dieser gelb-apricot farbenen Rose ist einfach nur betörend. Leider finde ich nie einen Standort mit voller Sonne für sie. Ich sag es euch, kleine Gärten sind ein Fluch.

Das Amaranth-Experiment

Mehr als Experiment denn als gezielter Anbau war eine Aussaat von Amaranth zu sehen. Die Sorte Golden Gigant wird als wuchsfreudig (bis 200 cm) mit bis zu 50 cm langen, goldenen Kolben beschrieben. Auch auf die attraktiven Blütenstände bin ich gespannt. Obwohl man die Amaranth Körner gegart als Beilage zu Gemüsegerichten oder gepoppt als Müslibestandteil verwenden kann, bin ich hier nur an der Pflanze selbst interessiert. Wie fügt sie sich als stilistisches Element in den Garten ein? Kann sie als Sichtschutz fungieren?

Endlich Wasser

Da jetzt in der Gartensparte endlich das Wasser angestellt wurde, ist auch eine Aussaat in großem Maßstab möglich. Oftmals garantieren erst die stabilen Mai Temperaturen ein verlässliches Aufgehen der Saat, wie wir an diesem April wieder eindrucksvoll sehen konnten. Es kann dann aber auch im Mai der natürliche Niederschlag fehlen, was dann durch Gießen ausgeglichen werden muss. Jetzt, wo auch aus dem Wasserhahn das Lebenselixier Wasser wieder verfügbar ist, steige auch ich in die großflächige Bepflanzung und Aussaat ein. Aber erst beim nächsten Gartenbesuch. Natürlich werde ich hier wieder darüber informieren.

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