Schon fast wie Winter

Heute wehte ein Hauch von Winter durch den Garten. Es war frisch, richtig frisch. Die Sonne stand zwar pflichtgemäß am Himmel und zauberte nochmal ein fahles Licht auf einzelne Bereiche des Gartens, aber eine wärmende Kraft hat sie nun nicht mehr. Zum Sonnenuntergang stiegen die Nebel wieder am Hausberg auf und die Temperatur sank um weitere 3-4 Grad ab.

Ich musste noch einmal im Garten vorbeischauen, weil für den Tag danach die Anlieferung und Aufstellung eines Abfall-Containers angekündigt war, in dem man sein gesammeltes Schnittgut versenken konnte. Alles lässt sich bei den anfallenden Mengen nicht kompostieren. Zum Saisonausklang schon gar nicht. Und da die Rentner unter den lieben Gartenfreunden bereits 5 Minuten nach Freigabe des Abfallbehälters selbigen bis obenhin gefüllt haben, musste ich vorbereitet sein. Ich habe da so einen altertümlichen Handwagen von den Vorbesitzern geerbt. Mit diesem werden es wohl 3 Fuhren. Nicht unbedingt komfortabel, aber immer noch besser, als jeden Sack einzeln dahin zu schleifen.

Apfelbaum, Pflaume und Flieder haben mittlerweile alle Blätter entlassen. Die wenigen Blätter, die sich an der nachbarlichen Süßkirsche halten, flirrten zart im leichten Wind, der durch die Kolonie strich. Ein wenig erinnerte es an Espenlaub. Es dauert aber bestimmt nicht mehr lange, bis auch dieser Baum kahl in der Landschaft herumsteht. Dann ist es nur noch die große Birke, die recht lange aushält.

Die letzten Blumen mit Blütenständen: Rosen, Herbstastern, Ringelblumen und Cosmea. Fetthenne müsste man auch noch aufzählen, aber das würden viele Leute nicht als „Blüte“ akzeptieren. Einen nächtlichen Bodenfrost später war die Pracht dahin und von den stolzen Blüten des Vortages nur noch ein Häufchen Elend übrig. Aber Ende Oktober/Anfang November ist für einen Garten mit größtenteils Sommerblumen gar nicht schlecht. Gut, wir hatten Jahre, da blühten noch weit im November irgendwelche Rosen – aber das kann ja nicht jedes Jahr so sein.
Noch im Boden: eine Reihe Möhren und eine Reihe Rote Bete. Wo die letzten Kartoffeln verbuddelt liegen, weiß ich gar nicht. Die ausgesäten Wintersalate sind nicht mehr rechtzeitig gekommen. Da war es dann wohl zu spät für.
Zur Freude von ein paar kleinen Blaumeisen hingen noch zwei, drei Äpfelchen am Baum, die von diesen freudig angepickt wurden.
Der Rasen sieht noch recht frisch aus, ein letztmaliges Mähen unterlasse ich jetzt aber. Das muss dann im Frühjahr erfolgen.

Ansonsten ist aufgrund der Feuchte und der Kälte alles in sich zusammengesunken. Aber es bleibt stehen, die Beete werden über den Winter nicht beräumt. Es soll ja einige kleine Krabbeltierchen (und auch größere) geben, die das so zum Überwintern brauchen. Und gerade ist erst wieder ein Bericht über den Rückgang bei den Insekten erschienen.

 

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