Was ihr im Herbst im Garten tun solltet – Teil 3

Umgraben.

In Teil 1 und 2 dieser Artikelserie haben wir uns mit Arbeiten wie dem Heckenschnitt, Rasenmähen und dem Einpflanzen von Bäumen und Sträuchern beschäftigt.

Nun folgt eine meiner Lieblingstätigkeiten …

Gut, das ist etwas geschwindelt. Ich mag Umgraben nicht, weil im Garten ein schwerer Boden liegt und dieser immer nass und schwer ist, wenn ich mal Zeit für das Umgraben finde.

In den letzten Jahren ist das großflächige Umgraben bei vielen Gärtnern und Experten etwas in Verruf gekommen. Bei leichten bis mittleren Böden wird es gleich ganz unterlassen, während viele Gärtner dazu übergegangen sind, den Boden nur mit einer Hacke oder Sauzahn aufzulockern.

Wann sollte man Umgraben?

Die meisten Leute graben meiner Meinung nach zu früh um. Ich sehe bei uns in der Gartenanlage schon umgegrabene Beete, da ist es gerade mal Mitte September.
Auch wenn die Hauptfrucht durch sein sollte, eine Nachfrucht geht immer noch und wenn man einfach Gründüngungspflanzen zur Bodenverbesserung auf die Beete aussät.
Ich warte immer bis nach dem ersten richtigen Bodenfrost. Solange gebe ich den Nacktschnecken Zeit und Gelegenheit, ihre Eier in geschützte Erdspalten oder Löcher im Boden abzulegen. Wenn ich dann umgrabe, die ganze Brut an die Luft bringe, kann der nächste Frost einem Großteil davon den Garaus machen. Die Schnecken sind durch die kalten Temperaturen inaktiv und zu einer erneuten Eiablage nicht mehr imstande.

Bevor ihr umgrabt, sollten alle unerwünschten Pflanzen (oldschool: Unkraut) aus dem Boden entfernt werden. Die meisten Unkräuter sind zäh und überleben so eine Tortur spielend.

Spaten ist doch Spaten oder?

Ganz klar, wenn man nicht mit einer Grabgabel oder einem Sauzahn arbeitet, ist der Spaten das Werkzeug der Wahl beim Umgraben. Es gibt verschiedene Spatentypen, je nach umzugrabenden Boden. Wenn es nach den Herstellern ginge, hätten wir x verschiedene Spaten in unseren Geräteschuppen zu stehen. Das wirklich wichtigste Merkmal, auf das ihr achten solltet, ist die Länge des Stiels. Ist der Stiel zu lang oder zu kurz, macht das Arbeiten keinen Spaß und ihr euch auch noch den Rücken kaputt.
Dann braucht das Spatenblatt ausgeprägte Trittfalze, damit ihr zusätzlich euer Körpergewicht einsetzen könnt. Unbedingt festes Schuhwerk tragen (hier kommt es auf die Sohle an). Ihr solltet die Trittfalze nicht an euren Fußsohlen spüren. Eure Füße werden es euch später danken.

Nach dem Umgraben

Wenn man will und gerade Kompost oder Mist zur Verfügung hat, kann man den nach dem Umgraben auf- bzw. einbringen. Bitte nicht untergraben, als ob man eine Schatzkiste vergräbt. Er braucht Sauerstoff.

Der Spaten wird nach dem Umgraben gesäubert, eingeölt und im Werkzeugschuppen (oder wo auch immer man die Geräte lagert) verstaut.

Den Rest der Arbeit erledigt der Frost im Winter. Sofern es so etwas nochmal geben wird.

Schreibe einen Kommentar